Wie Audi im Q6 e-tron das Laden schneller macht

Wie Audi im Q6 e-tron das Laden schneller macht
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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Sowohl die Reichweite eines Elektroautos als auch die Ladeperformance standen für Audi bei der Konzeption und Entwicklung der Hochvolt-Batterie für die Premium Platform Electric (PPE) im Vordergrund, wie der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung schreibt. Um im Folgenden erklärt, wie er das besonders flotte Laden mit bis zu 270 kW möglich macht. Dazu gehöre unter anderem ein ausgeklügeltes Thermomanagement der Batterie, das 800-Volt-Bordnetz sowie eine Vielzahl von Effizienzmaßnahmen.

Bei einem State of Charge (SoC; auf Deutsch: Ladestand) von noch rund 10 Prozent reichen bereits zehn Minuten an einer Schnellladesäule aus, um bei einer maximalen Ladeleistung von 270 kW unter idealen Bedingungen eine Reichweite von bis zu 255 Kilometern zu generieren. Ein Wert, der grundlegend auf der 800-Volt-Architektur sowie auf der neuen vorkonditionierbaren Batterie und dem neuen prädiktiven Thermomanagement in der PPE beruhe.

Die mit zwölf Modulen ausgestattete Fahrbatterie in der Audi Q6 e-tron Baureihe verfügt über eine Brutto-Speicherkapazität von 100 kWh (netto 94,9 kWh). Nach dem Marktstart folgt eine weitere Variante mit jeweils zehn Modulen und 83 kWh Bruttokapazität. Um den Akku von 10 auf 80 Prozent aufzuladen, genügen im Optimalfall lediglich 21 Minuten. Eine über einen langen Zeitraum hohe Ladeleistung trage maßgeblich zu dieser langstreckenfreundlichen Ladeperformance der Modelle auf der PPE bei, auf der neben dem Q6 e-tron auch der Elektro-SUV Macan von Porsche aufbaut. Die DC-Ladeleistung des Audi Q6 e-tron beträgt in der Serie maximal 270 kW.

Wenn die Ladesäule mit 400-Volt-Technik arbeitet, wird erstmals bei Audi das sogenannte Bankladen ermöglicht. Dabei werden vor dem eigentlichen Ladevorgang automatisch entsprechende Hochvoltschalter im BMC (Battery Management Controller) geschaltet. Dadurch wird die 800-Volt-Batterie in zwei Batterien mit gleicher Spannung geteilt, die dann parallel mit bis zu 135 kW geladen werden können. Beide Batteriehälften werden gegebenenfalls erst im Ladezustand angeglichen und dann gemeinsam geladen.

Das Lademanagement unterstützt den internationalen Ladestandard CCS (Combined Charging System). Die Ladevorgänge steuert im Rahmen der neuen Domänenrechnerstruktur der Elektronikarchitektur E3 1.2 der Hochleistungsrechner HCP5. Ein Kommunikationssteuergerät, das Smart Actuator Charger Interface Device (SACID), verbindet als Informationsschnittstelle die Ladedose mit der Ladesäule und leitet die einkommenden standardisierten Informationen an den Domänenrechner HCP5 weiter.

Audi Q6 e-tron Bankladen
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Für die PPE-Modelle sieht Audi für den europäischen Markt DC- und AC-Lademöglichkeiten über eine CCS-Kombidose auf der hinteren linken Seite des Fahrzeugs vor. Auf der gegenüberliegenden Fahrzeugseite ist ein zusätzlicher AC-Ladeanschluss verbaut. Serienmäßig lädt die Q6 e-tron Baureihe mit 11 kW Wechselstrom. Damit ist eine leere Batterie über Nacht wieder gefüllt. Das AC-Laden mit 22 kW wird zu einem späteren Zeitpunkt optional angeboten. Die Ladeklappen lassen sich bequem über das MMI-Display oder an der Klappe selbst durch einen sanften Druck auf einen Sensor elektrisch öffnen. Nachdem das Ladekabel abgezogen wurde, schließt die Ladeklappe automatisch.

Zur Serienausstattung der Q6 e-tron Baureihe gehört auch die Plug & Charge-Funktion. Plug & Charge ist aktuell an den Ladesäulen von Ionity und weiteren Anbietern verfügbar und wird perspektivisch bei immer mehr Anbietern erhältlich sein. Hier reicht es, nach einmaliger Aktivierung im Fahrzeug das Ladekabel einzustecken. Elektroauto und Ladesäule verständigen sich über eine verschlüsselte Verbindung. Der Ladevorgang startet automatisch, die Abrechnung erfolgt über das in der myAudi App hinterlegte Zahlungsmittel, beispielsweise eine Kreditkarte.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 08.05.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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