Bereits Anfang September haben wir nochmal einen Blick nach Bremen geworfen. Um zu sehen, ob Borgward mit seinen Plänen für ein deutsches Werk vorankommt. Schon zum damaligen Zeitpunkt schien dies nicht der Fall zu sein. Dabei fing alles so vielversprechend an. Meine erste Berührung mit der Marke hatte ich auf der IAA 2017.
Auf dieser war nicht nur der Borgward Elektro-SUV BXi7 zu sehen, sondern auch das Elektroauto-Konzept Borgward Isabella wurde dort vorgestellt. Stand im August 2017 noch die Frage im Raum ob Borgward auf der IAA 2017 einen E-Sportwagen vorstellt, wurde dies am 12.09.2017 bestätigt. Mit dem Isabella Concept hat der deutsche Traditionshersteller Borgward eine moderne Interpretation der legendären und wunderschönen Borgward Isabella vorgestellt.
Und auch der BXi7 Elektro-SUV von Borgward machte laut Informationen einen ersten, guten Eindruck. So soll dieser eine Reichweite von bis zu 375 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können. Die Beschleunigung wird für 100 km/h in 7,9 Sekunden angegeben. Weitere Informationen stehen noch aus.
Doch nun wurde bekannt, dass man sich höchstwahrscheinlich von einem Borgward E-Auto und vielleicht auch der Marke selbst bald verabschieden muss. Bedingt durch steigende Verluste ist der chinesische Lkw-Hersteller Foton, Eigner der Marke, offenbar auf der Suche nach frischem Geld. Foton hat bekannt gegeben, 67 Prozent seiner Anteile an der Marke verkaufen zu wollen. Damit wolle man neue Investoren für Borgward gewinnen. Spricht nicht gerade für die Zukunft der Marke, deren Namensrechte Foton 2014 erwarb.
Stand heute verkauft das Unternehmen zwei benzinbetriebene SUV sowie ein Elektro-Modell in China. Im Juli 2018 startete der Verkauf des Borgward BX7 in Deutschland. Das Modell wird in kleiner Stückzahl über die Werkstattkette ATU vertrieben. Die Pläne für das deutsche Werk in Bremen liegen immer noch auf Eis.
Und auch in China stehen die Zeichen nicht gut. Gegenüber dem Vorjahres-Zeitraum sackten die Verkäufe im laufenden Jahr um 23 Prozent ab. Borgward konnte 2018 bisher nur 18.966 Fahrzeuge in China absetzen. Nach Angaben von Foton häufte die Marke im laufenden Jahr bis einschließlich August 2018 einen Verlust von 231 Millionen Euro an. Dabei sollte mit Gewinnen aus dem China-Geschäft die Expansion nach Europa finanziert werden. Man darf daher durchaus gespannt sein, ob und wann Borgward seinen Weg zurück in die Heimat antreten wird.
Quelle: Motor-Talk.de – 67 Prozent an Borgward stehen zum Verkauf