Was soll man da noch glauben: während die CEOs aller fĂ¼hrenden E-Auto-Hersteller vor einem drohenden Batteriemangel warnen, bestätigt nun eine Studie von Transport & Environment (T&E) – eine europäische NGO mit Schwerpunkt Nachhaltiger Verkehr, dass zumindest bis 2025 kein Mangel an Nickel und Lithium zu befĂ¼rchten ist. Dennoch mĂ¼sse sich Europa um die Versorgung mit den kritischen Metallen kĂ¼mmern, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Von 2020 auf 2021 hat sich der weltweite Absatz von Elektrofahrzeugen nach Angaben von Reuters von rund 2 auf 4,2 Millionen mehr als verdoppelt. Bis 2025 sollten es bereits 14,2 Millionen Einheiten sein. Glaubt man der Studie von T&E, wäre bis zu diesem Zeitpunkt genug Nickel und Lithium fĂ¼r etwa 21 Millionen E-Autos verfĂ¼gbar. Sogar ohne Nickel aus Russland soll das Material fĂ¼r 19 Millionen Autos reichen. Dabei geht T&E davon aus, dass der Anteil an Nickel-freien LFP-Batterien jedes Jahr steigt, von aktuell etwa 20 auf 50 Prozent. FĂ¼r Nickel-haltige Batterien scheint ein Deckel bei etwa 10 Millionen StĂ¼ck jährlich eingezogen worden zu sein. BerĂ¼cksichtigt ist sicherlich, dass vor allem an Lithium-freien oder -reduzierten Batterien intensiv geforscht und auch das Recycling der Materialien intensiviert wird. Aus der Studie geht allerdings nicht hervor, wie sich die VerfĂ¼gbarkeit vom ebenfalls kritischen Kobalt bis 2025 entwickeln könnte.
T&E-Expertin Julia Poliscanova warnt Europa aber, aufgrund der steigenden Preise mehr Augenmerk auf die Sicherung der Versorgung zu legen. China und die USA wären hier schon bedeutend weiter, während „europäische Staats- und Regierungschefs noch nach mehr Ă–l suchen„. Vor allem in Australien, SĂ¼damerika und auch im deutschen Oberrheingraben wären ausreichend Lithiumreserven anzapfbar. Nickel gäbe es neben Russland auch in Indonesien und Kanada. Die EU mĂ¼sste hier also eine eigene Kommission zur Sicherung der Rohstoffversorgung grĂ¼nden.
Auch Hersteller wie Tesla investieren selbst in die Rohstoffversorgung. Der E-Pionier hat sich erst kĂ¼rzlich Lithium-Lieferungen aus Westaustralien und China in groĂŸem Umgang fĂ¼r seine Gigafactories gesichert.
Quelle: insideevs.de – Rohstoffe: Genug Nickel und Lithium fĂ¼r 14 Millionen Elektroautos