Der Autohersteller Renault und Plug Power, ein weltweit führender Anbieter von Brennstoffzellensystemen und wasserstoffbezogenen Dienstleistungen, wollen ein 50:50-Joint-Venture (JV) mit Sitz in Frankreich aufbauen. Gemeinsam streben die beiden Unternehmen an, mit ihren auf den Einsatz in leichten Nutzfahrzeugen (LCV) ausgelegten Wasserstofflösungen in Europa einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent zu erreichen. Losgehen soll es schon in diesem Jahr: Das Joint Venture will noch in 2021 mit der Vermarktung von Brennstoffzellen-LCVs in Europa beginnen und in Pilotflotten einsetzen.
Das Joint Venture, dessen Rahmenbedingungen Renault und Plug Power in einem Memorandum Of Understanding festgelegt haben, soll in Frankreich hochmoderne Innovations- und Fertigungskapazitäten für Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme und deren Integration in Fahrzeuge aufbauen. Die Partnerschaft biete ein einzigartiges Wertversprechen, teilen die beiden Unternehmen mit: schlüsselfertige Lösungen für Brennstoffzellenfahrzeuge mit Wasserstoff, Tankinfrastrukturen und Dienstleistungen.
Das strategische Projekt unterstütze die Dekarbonisierung der Mobilität in Europa durch die Einführung sauberer Energielösungen und die Schaffung innovativer Wertschöpfungsketten. Renault und Plug Power wollen in den kommenden Jahren zu wichtigen Akteuren in den Bereichen Forschung und Entwicklung (F&E), Transformation, Fertigung sowie Verkauf von Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb und schlüsselfertigen Wasserstofflösungen aufsteigen. Die Joint-Venture-Plattform soll den schnell wachsenden Markt für leichte Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellen, Taxis sowie den Personen-Transport bedienen.
In dem Joint Venture können Renault und Plug Power einer eigenen Aussage zufolge ihre jeweiligen Stärken optimal nutzen. Renault hat eine starke Position auf dem Nutzfahrzeugmarkt, Plug Power verfügt über 20 Jahre Erfahrung in Bezug auf Brennstoffzellentechnologien und Wasserstofflösungen: Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge bereits mehr als 40.000 Brennstoffzellensysteme produziert und 110 Tankstellen entworfen und gebaut, welche täglich mehr als 40 Tonnen Wasserstoff abgeben. Plug Power ist zudem unter den Technologieführern bei umweltfreundlichen Wasserstofflösungen durch Elektrolyse.
„Dieses Joint-Venture-Projekt steht in vollem Einklang mit unserer Strategie, marktreife Wasserstoff-Lösungen für leichte Nutzfahrzeuge anzubieten. Mit Plug Power werden wir eine einzigartige End-to-End-Wertschöpfungskette für Brennstoffzellen aufbauen und schlüsselfertige Lösungen für Kunden anbieten, darunter Fahrzeuge, Tankstellen und die Lieferung von CO2-freienm Wasserstoff. Mit diesem Projekt wollen wir Frankreich als Brückenkopf der industriellen, technischen und kommerziellen Entwicklung in dieser Schlüsseltechnologie positionieren und unsere Führungsposition in Europa stärken – unser Ziel ist, der europäische Marktführer für Brennstoffzellen-LCV zu werden.“ – Luca de Meo, CEO Renault
Das Joint Venture beabsichtigt, auf dem Markt für leichte Nutzfahrzeuge einzigartige, umfassende, differenzierte Produkte und Lösungen anzubieten. Der anfängliche Fokus werde auf dem Segment von Lieferwagen liegen, auf den Fahrzeugplattformen der bekannten und beliebten Renault-Transporter Trafic und Master. Parallel ist die Entwicklung und Fertigung von Betankungssystemen geplant, welche ein wesentlicher Bestandteil des grünen Wasserstoff-Ökosystems seien.
Die Groupe Renault und Plug Power wollen dem eigenständigen Joint Venture die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung stellen, um seine Ziele zu erreichen. Der Abschluss dieses Joint-Venture-Projekts steht unter den Bedingungen, die normalerweise für diese Art von Unternehmung gelten, einschließlich der Vorlage bei den Arbeitnehmervertretungen gemäß den geltenden Vorschriften und der Freigabe durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden, und sollte bis Ende des ersten Halbjahres 2021 abgeschlossen sein.
Quelle: Renault – Pressemitteilung vom 13.01.2021