Der chinesische Zulieferer Farasis Energy war in den vergangenen Tagen in den Medien stark präsent. Gerüchte über die lokale Belieferung von Daimler mit Batteriezellen, der Weggang von Sebastian Wolf zum Volkswagen Konzern sowie die sich verändernde Pläne für das deutsche Batteriezellen-Werk standen im Fokus. Nun bezieht Farasis Stellung und räumt mit den Spekulationen und falsche Behauptungen auf.
Wir konnten berichten, dass der Start der Produktion von Batteriezellen des Daimler-Partners Farasis Energy in Sachsen-Anhalt sich laut einem Medienbericht um zweieinhalb Jahre von April 2022 auf Oktober 2024 verschieben wird. Hinsichtlich des genauen Timings äußert sich Farasis nicht, gibt aber zu verstehen, dass eine neue Priorisierung der Lokalisierungsstrategie für Bitterfeld durchaus zum Tragen kommt. „Unsere Strategie für Bitterfeld werden wir zu gegebener Zeit bekannt geben. Das dauert länger als ursprünglich geplant, was zum einen den dynamischen Entwicklungen auf diesem Markt geschuldet ist. Darüber hinaus arbeiten wir aktuell an großen europäischen Projekten, die jetzt unsere volle Kraft erfordern. Und da unsere Manpower begrenzt ist, müssen wir Prioritäten setzen“, so das Unternehmen in seiner Mitteilung.
Entwarnung gab es bereits zuvor für Daimler. Denn für diese soll sich aus der Bauverzögerung keine Lieferverzögerung bei den zugesagten Zell-Volumina ergeben: Bis 2024 werde Farasis die Zellen für die Mercedes-Elektroautos aus Zhenjiang liefern. Farasis versichert dies in seiner Mitteilung und teilt mit, dass sich an der strategischen Partnerschaft nichts geändert habe. Als klarer Beweis hierfür dient sicher die Tatsache, dass am 23.7.2021 das Daimler-Vorstandsmitglied Markus Schäfer in den Aufsichtsrat von Farasis berufen wurde. „Diesen Posten hätte Herr Schäfer nicht angetreten, wenn die Partnerschaft in irgendeiner Form in Frage stünde. Die Aussage, dass Daimler bzw. „ein Großkunde“ die Kooperation gekündigt habe, ist daher falsch und unwahr“, so Farasis weiter.
Zur Personalie Sebastian Wolf, der Europachef des chinesischen Batteriezellherstellers Farasis, welcher offenbar zu Volkswagen wechselt äußerte sich der Batteriezellenhersteller ebenfalls. Wie das Manager Magazin berichtet wird Wolf bei VW für den Aufbau der europäischen Batteriezellwerke zuständig sein. Wolf soll hierbei die operative Leitung über die Herstellung der Zellen übernehmen. Für Volkswagen eine nachvollziehbare Akquise, welche damit die eigene E-Strategie nach vorne treiben. Farasis selbst bestätigt lediglich, dass Wolf sich entschieden hat eine neue Herausforderung anzunehmen, dies aber ohne Auswirkung auf die Strategie von Farasis sei. Dr. Stefan Bergold, Head of Business Development EU & US und André Gronke, Head of Global Engineering, haben inzwischen die interimistische Leitung von Farasis Energy Europe übernommen. Sämtliche Pläne und Projekte laufen unverändert weiter.
Quelle: Farasis Energy – Pressemitteilung per Mail