Ende Februar diesen Jahres konnten wir berichten, dass Sono Motors sich neben den Prototypen auf Backend & App-Entwicklung konzentriert. “Das erste Pilotprojekt ist angelaufen, um unsere Mobilitätsdienste und den Massenbetrieb zu testen. Weitere werden folgen”, so das Start-Up in der Statusmeldung auf LinkedIn. Anfang Juni lässt man ein wenig hinter die Kulissen blicken und zeigt uns Ergebnisse des Tests der goSono Mobility Services aus dem Alltag auf. Um dieses Produkt zu validieren und frühes Feedback zu bekommen, habe das Unternehmen zusammen mit einer Gruppe Freiwilliger ein spannendes Pilotprojekt gestartet.
Denn es ist so, dass sich Sono Motors nicht nur auf dem Erfolg des Sion ausruhen will, Mobilitätsdienstleistungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Sie vereinen drei Sharing-Konzepte in einem Fahrzeug und einer Applikation: powerSharing, rideSharing und carSharing. Davon profitiert seinerseits der Sion, welcher weitaus effizienter genutzt werden kann als andere Fahrzeuge, denn alle drei Angebote stellen das Teilen des Fahrzeugs in den Mittelpunkt. Man sei bei Sono Motors überzeugt: Die Zukunft des Fahrzeugs liegt in der gemeinschaftlichen Nutzung in vertrauten Gemeinschaften. Bevor der Sion allerdings auf die Straße kommt und möglichst viele von den goSono Mobilitätsdienste profitieren, gilt es diese zu testen.
Neben der konzeptionellen Entwicklung und der technischen Umsetzung spielt dabei auch das Validieren des Produktes und seiner Funktionalitäten mit realen Nutzern eine essenzielle Rolle. Dabei sind die Ergebnisse nur vorzeigbar, wenn diese unter realistischen Bedingungen erzielt werden. Denn erst in sogenannten Alltagstests ergeben sich Anwendungsbereiche und Szenarien, welche in theoretischen Überlegungen wahrscheinlich unbeachtet geblieben wären. “Dieses Feedback ist enorm hilfreich, wenn es darum geht Mobilitätsdienstleistungen zu entwickeln, die die Bedürfnisse unserer Nutzer treffen”, so die Einschätzung von Sono Motors.
Anfang Februar konnte das Start-Up die ersten Teilnehmer für das Pilotprojekt „Haus im Viertel“ gewinnen. Sono Motors hat sich hierbei zur Pilotierung der ersten Mobilitätsdienstleistungen in einem Wohnhaus mit mehreren Parteien im Münchner Stadtviertel Maxvorstadt entschieden. Hierdurch sei eine enge Betreuung des Projekts gewährleistet und bei Problemen konnten Mitarbeiter schnell vor Ort sein. Die Nähe erlaube es außerdem regelmäßig Interviews zu führen und mit Pilotteilnehmern in engem Kontakt zu bleiben.
Acht Menschen bekamen so die Möglichkeit sich eine von uns bereitgestellte Renault ZOE für einen Zeitraum von rund sechs Wochen zu teilen. Jeder Teilnehmer bekam Zugang zur goSono App, um das Fahrzeug zu reservieren und um das Teilen in einer Hausgemeinschaft zu ermöglichen. Alle zwei Wochen erhält die App ein Update mit neuen Funktionen oder Verbesserungen. Bei diesem ersten Piloten lag das Augenmerk auf drei Fragen.
- Sind Bewohner einer Hausgemeinschaft bereit, ein Fahrzeug miteinander zu teilen?
- Achten die Nutzer auf das Fahrzeug?
- Laden sie es wieder auf?
- Hinterlassen sie es sauber?
- Kann sich das Fahrzeug in solch einer Nutzung finanziell selbst tragen?
Natürlich wollte das Unternehmen auch wissen, für welche Anwendungszwecke die Teilnehmer das Fahrzeug nutzen würden: Für den Weg zur Arbeit? Besuch bei den Eltern? Größere Einkäufe? Die Ergebnisse sind sehr aufschlussreich und helfen dabei, ein besseres Verständnis der Use Cases zu bekommen und die entsprechenden Funktionalitäten in die eigenen Mobilitätsdiensten zu integrieren.
Im zuvor eingebundenen Video gibt Sono Motors Mitarbeiterin Noël Einblick auf ein Gespräch mit zwei der Teilnehmer: die Kita-Leiterin Antonia und den Architekten Philipp. Festhalten lässt sich nach dem ersten Testzeitraum, dass man sehr zufrieden mit diesem ersten Pilotprojekt sei. “Wir konnten wichtige Antworten auf unsere Fragen finden und unsere Annahmen validieren. Schon während das Projekt lief, haben wir uns dazu entschlossen den Kreis der Teilnehmer zu erweitern. Das Vertrauensverhältnis einer Hausgemeinschaft ist ein anderes als das eines gesamten Stadtviertels.”
Um zu untersuchen, ob sich die Annahmen auch bei einer anonymen Gruppe von Menschen bewahrheiten, hat das Unternehmen vor einigen Woche das Projekt „Das Viertel“ gestartet. Hier teilt sich eine Gruppe an Menschen ein Fahrzeug, welche keinen direkten Kontakt zueinander haben und sich nicht kennen. Ihre größte Gemeinsamkeit ist, dass sie sich gemeinsam ein Stadtviertel teilen. Ein weiterer spannender Anwendungsfall, der für die Entwicklung unseres Mobilitätsdienstes von großer Bedeutung ist. Zukünftige Piloten sind bereits in Planung. Dabei soll es dann auch um Ridepooling, das gemeinsame Teilen von Fahrten, gehen. Dafür werden wir goSono in ländliche Regionen bringen.
Quelle: Sono Motors – Pressemitteilung vom 04. Juni 2020