Blickt man auf die ersten neun Monate des Jahres 2019 zurück, dann zeigt sich, dass die Dominanz von Tesla am Elektroauto-Markt ungebrochen ist. Durch den starken September-Absatz konnte sich der amerikanische Automobilhersteller weiterhin an der E-Automarkt-Spitze festsetzen. In Europa machte Tesla bis zum Ende des 3. Quartals 30 Prozent des Gesamtabsatzes aus; im Vorjahr lag dieser noch bei 15,9 Prozent.
Tesla beweist erneut Stärke zum Quartalsende
74.377 von 247.535 E-Autos, welche in Europa zugelassen wurden waren somit ein Tesla. Von diesen 74.377 Tesla E-Autos waren wiederum 62.917 ein Model 3, die restlichen Einheiten haben sich auf das Model S und Model X aufgeteilt. Der Anstieg zum Quartalsende verhalf Tesla zu einem erneuten Absatzschub. Im Vergleich zu anderen Elektroautohersteller zeigt sich zudem ganz deutlich der Absatzzuwachs gegen Quartalsende. Als Kurve betrachtet stieg der Absatz im März, Juni und September immer besonders stark an, zuvor und danach ist er dann wieder abgeflacht.
Im dritten Quartal bediente Tesla etwas mehr als ein Drittel des Marktes und erreichte mit 29.500 Einheiten ein Rekordquartal. Hauptabsatzmarkt von Tesla scheint derzeit die Niederlande zu sein, welche gut ein Viertel der Fahrzeuge (7.796 Einheiten) im dritten Quartal erreicht haben. Darunter haben die norwegischen Zulassungen von Tesla gelitten, dort gingen die Auslieferungen im dritten Quartal auf 4.084 Einheiten zurück, nachdem sie im ersten Quartal dieses Jahres mit 7.024 Einheiten ihren Höchststand erreicht hatten.
Dies spiegelte sich in Teslas Finanzunterlagen für das dritte Quartal wider, aus denen hervorgeht, dass der Umsatz in den Niederlanden im dritten Quartal 427 Millionen US-Dollar (was etwa 44.300 US-Dollar pro Einheit entspricht) erreichte, verglichen mit 253 Millionen US-Dollar (61.900 US-Dollar pro Einheit) in Norwegen im gleichen Zeitraum.
Niederlande lässt Absatzrückgang ab 2020 erwarten
Den starken Absatz in den Niederlanden wird man 2020 aber voraussichtlich wohl nicht mehr halten können. Was daran liegt, dass der derzeitige Steuerbeitrag von 4 Prozent Benefit-in-Kind (BiK) für Elektroauto-Firmenwagen bis 2020 auf 8 Prozent steigt und die Preisobergrenze auf 5.000 bis 45.000 Euro fällt. Dann werden die Steuersätze für E-Autos, die über 45.000 Euro kosten, auf das Niveau von 22 Prozent für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor steigen. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass fortan 22 Prozent des Wertes des E-Fahrzeugs zum jährlichen zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet werden muss.
Tesla wird daher maximal noch das 4. Quartal von einem besonders starken Absatz in den Niederlande profitieren, da keine entsprechenden Alternativen für E-Auto-Käufer vorhanden sind. Und sicherlich viele Firmenwagenbesitzer von den besonders niedrigen Steuersätzen noch profitieren wollen, bevor dies 2020 nur noch bedingt möglich ist.
Quelle: Matthias Schmidt – West European Electric Car Market Intelligence Monthly Report September 2019