Subaru gehört zu einer langsam aussterbenden Spezies: Der japanische Automobilhersteller hat als eine von nur noch wenigen Marken weder Elektro- noch Hybridautos in der Modellpalette. Ein erster Stromer wurde zuletzt für das Jahr 2020 in Aussicht gestellt, der Crosstrek als Plug-in-Hybrid soll Ende des Jahres debütieren. Warum sich Subaru so Zeit lässt, fasste Subaru-Chef Tom Doll Bloomberg zufolge folgendermaßen zusammen: „Ich bin lieber der Letzte und mache es richtig, anstatt der Erste zu sein und mir mein Markenimage und meinen Ruf zu zerstören.“
Subaru gehört gemeinsam mit Mazda und Fiat-Chrysler zu den Nachzüglern in der Branche und scheint sich damit zufrieden zu geben, andere Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (F&E) die Technologie perfektionieren zu lassen, während die Verbrauchernachfrage langsam steigt und der Markt für Elektrofahrzeuge immer größer wird. Momentan macht aber noch kaum ein Hersteller Gewinne mit Elektroautos.
Deshalb könnte ein langsames Sich-Herantasten zur Elektrifizierung auch eine sinnvolle Strategie sein. Die Rivalen investieren Milliardensummen in F&E und in ein paar Jahren, wenn etwa auch die Kosten für Batterien drastisch gesunken sind, könnte ein Nachzügler versuchen, kostengünstige Verträge mit den besten Lieferanten zu schmieden und sofort mitzumischen im Elektroauto-Markt. Subaru könnte bereits heute auf die bewährte Hybrid-Technologie von Toyota zurückgreifen, das 17 Prozent der Anteile an dem Unternehmen hält.
Allerdings besteht auch die Gefahr, dass ökologisch orientierte Käufer vorzeitig zu anderen Marken abwandern. Außerdem riskieren die Nachzügler, dass die besten Ingenieure bereits anderweitig angestellt sind und dass sie keinen Zugang mehr finden, um kostengünstige Batterie-Lieferverträge zu schließen.
Es ist ein Glücksspiel für Subaru, soviel steht fest.
Quelle: Ecomento – Warum Subaru bei Elektroautos gemächlich vorgeht // Bloomberg – Why Subaru Is Happy to Be Last in Electric Race