Anfang August haben wir darüber berichtet, dass das Telekom Ladenetz-Großprojekt wohl ein wenig zu stocken scheint. Nachdem im Februar diesen Jahres die Rede von rund 380.000 Kabelverzweiger deutschlandweit war, die zur Ladestation umgerüstet werden können. Dann folgte relativ zügig die Information, dass der Ausbau nicht lahmt und noch im Herbst 2018 mit dem weiteren Ausbau begonnen wird.
Zum damaligen Zeitpunkt waren lediglich zwei Prototypen vorhanden. Einer am Olympiastadion in München und einen in Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Des Weiteren ist ein Internetauftritt der Gesellschaft „Comfort Charge“ erreichbar, welches den Ausbau des Ladenetzes vornehmen soll.
Wie electrive.net nun am gestrigen Sonntag erfahren hat, habe die Deutsche Telekom nun die ersten öffentlichen Ladestationen in Betrieb genommen. Darf durchaus als Startschuss des Ausbaus des bundesweiten Netzes mit bis zu 12.000 öffentlichen Ladestationen für Elektroautos verstanden werden.
Begonnen hat der Ausbau an Telekom-Standorten. So wurden in Darmstadt drei normalen Ladestationen in Betrieb genommen. Am Firmensitz in Bonn ging neben einer umgerüsteten Ladestation auch noch die erste von ca. 500 geplanten Schnellladestationen mit bis zu 150 kW ans Netz.
Telekom-Chef Timotheus Höttges sprach von rund 380.000 Kabelverzweiger deutschlandweit, die zur Ladestation umgerüstet werden können. Die Basis dafür bieten die grauen Kästen bereits. So verfügen diese über eine Stromversorgung, eine Batteriepufferung, eine digitale Messstelle, es fehlt lediglich die Steckdose zum Anschluss der Ladestecker. Diese Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur erspare zusätzliche Aufbauten.
Im Idealfall verfügt dann jede normale Ladestation am Ende über einen oder zwei Typ-2-Ladepunkte, an denen mit bis zu 11 kW geladen werden kann. Des Weiteren soll das Ladenetz um weitere Schnellladepunkte ergänzt werden, um bereits heute eine zukunftssichere Infrastruktur aufzubauen, so Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer der DFMG Deutsche Funkturm GmbH und der neuen Comfort Charge GmbH, die den Betrieb der Ladeinfrastruktur organisieren wird.
Die Rede ist von rund 500 Schnelllader, die in den nächsten drei Jahren, aufgebaut werden. Eine Ladeleistung von bis zu 150 kW pro Standort soll dann zur Verfügung stehen. Die bereits angesprochene Comfort Charge GmbH wird entsprechende Flächen für die Telekom akquirieren, mietet diese an, baut, betreibt und vermarktet dort Ladeinfrastruktur an E-Mobility Provider (EMP).
Für Flottenkunden wird darüber hinaus angeboten, eine dezidierte Infrastruktur aufzubauen und zu betreiben. Dabei kann die Hardware für die Ladeinfrastruktur entweder dem Kunden oder Comfort Charge gehören.
Quelle: Electrive.net – Telekom startet Aufbau von Ladenetz für Elektroautos